Freitag, 25. Mai 2012

Schweizer Energiewende hängt vom Netz ab

Foto: Walliser Bote / 1815.ch 
Die 2009 gestartete Swissgrid kommt beim Aufbau der eigenen Strukturen voran. Bis Mitte Jahr sollen sämtliche Übertragungsnetze im Besitz der nationalen Netzgesellschaft sein. Mit Blick auf die Energiewende will sie bis 2013 eine neue Netzstrategie vorlegen.

Mit dem Vollzug der Netzübernahme übernehme Swissgrid ab Ende dieses Jahres auch die Verantwortung für die Instandhaltung, die Erneuerung und den Ausbau des Netzes, sagte Swissgrid-Chef Pierre-Alain Graf am Freitag an der Jahresmedienkonferenz in Zürich. Damit werde Swissgrid auch bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes eine bedeutende Rolle spielen.

Der von Bundesrat und Parlament beschlossene Atomausstieg habe grosse Auswirkungen auf das Stromnetz, betonte Graf. Damit die Energiewende gelinge, müsse die Schweiz massiv ins Stromnetz investieren. Für die Erneuerung und den Umbau der Netze budgetiert Swissgrid 4 bis 6 Milliarden Franken.

Das Netz bewege sich heute immer wieder an der Belastungsgrenze, sagte Graf. Allein 2011 habe es im Schweizer Netz 1235 Stunden Stau gegeben, was einer Drosselung der Stromproduktion gleichkomme. Höchste Priorität habe der Ausbau des Hochspannungsnetzes im Wallis, sonst sei es fraglich, ob die neuen Kraftwerke überhaupt in Betrieb genommen werden könnten.

Akzeptanz erhöhen
Bis 2013 will Swissgrid eine Strategie für den langfristigen Netzausbau entwickeln, in der unterschiedliche Szenarien der neuen Energiepolitik berücksichtigt sind. "Wir wollen den Bundesrat bei der Umsetzung der Energiestrategie unterstützen", betonte Graf. Der "fundamentale Umbau der Energielandschaft" funktioniere aber nicht ohne entsprechende politische Entscheide.

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